Die Sage der Burg Falkensteiner Höllenhunde
Die Sage vom Ritter Kuno von Falkenstein
Auf einer Burg im Dreisamtal hatte der Ritter Kuno von Falkenstein seinen Sitz. Zu seinen Besitzungen gehörte seit dem Jahre 1320 die Gemarkung Kirchzarten. Lange Zeit blieb die Ehe des
Ritters mit seiner Gemahlin Ida kinderlos. Darob trauerten beide der Maßen, daß der Ritter eines Tages beschloß, um den Segen des Himmels herbeizurufen, eine Fahrt zum heiligen Grabe anzutreten.
Beim Abschied von seiner Gemahlin brach er seinen Ehering in zwei Teile, übergab ihr die eine Hälfte und sagte ihr, wenn er nach sieben Jahren noch nicht zurückgekehrt sei, solle sie annehmen,
daß er den Tod gefunden habe. So ließ Frau Ida ihn mit Schmerzen ziehen. In heidnischen Landen geriet der Ritter zusammen mit anderen Wallfahrern in heftige Kämpfe mit den Sarazenen. Bei einem
feindlichen Überfall unterlag er der Übermacht. So geriet er in die Gefangenschaft des Sultans. Dieser wollte dem schmucken Ritter seine Tochter zur Frau geben. Zur Strafe für seine Weigerung
mußte der Ritter viele Jahre lang harte Sklavenarbeit verrichten. Als die sieben Jahre schon fast verstrichen waren, gelang es dem Ritter endlich, aus der qualvollen Lage zu entfliehen. Doch
wohin er sich auch wendete, stehst geriet er auf Irrwege und stieß auf hohe Mauern. Ein inbrünstiges Gebet lenkte seine Schritte endlich auf den rechten Weg. Endlos breitete sich die Wüste vor
ihm aus. Nach langer Wanderung versagtem ihm die Kräfte. erschöpft sank er in einen tiefen Schlaf. Im Traum sah er ein Gesicht: Der Teufel stand vor ihm und zeigte ihm seine heimatliche Burg. Er
sah dort mit Schrecken, wie seine Gemahlin von einem bösen Nachbarn hart bedrängt wurde, ihn zu ehelichen. Als er erwachte stand der Böse vor ihm sagte, daß der Traum die Wahrheit gezeigt habe.
In der Verzweiflung bat der Ritter den Teufel, ihn auf der Stelle in seine Heimat zu schaffen, er wolle es ihm reichlich lohnen. Der Teufel sprach: Wohl weiß ich ein Mittel, Herr Ritter, ich
lasse euch auf dem Rücken des Löwen auf kürzestem Wege durch die Luft nach Hause fliegen, eine Belohnung will ich nicht. Solltet ihr jedoch während des Rittes nur einen Augenblick einschlafen, so
ist eure Seele mein. Dem Ritter düngte es nicht schwer, die Bedingung zu erfüllen und ohne Bedenken schlug er ein. Da stand auch schon der Löwe. Der Ritter schwang sich auf den Rücken und wie mit
Windeseile ging die Fahrt über Land und Meer. Aber der Weg war weit, die Wüstenwanderung hatte Ritter Kuno ermüdet. In höchster Not erflehte er Beistand vom Himmel. Da stieß aus den Wolken ein
Falke herab, setzte sich auf seine Schultern, umfächelte sein Haupt und pickte ihn gar mit dem Schnabel, wenn der Schlaf den Ritter übermannen wollte. So gelangte der Ritter Kuno mit Hilfe des
Falken, vom Löwen getragen, wohlbehalten und wach in seine Heimat. In Kirchzarten, vor der Schenke "Zum Rindsfuß", setzte der Löwe den Ritter ab. Der Teufel war schon zur Stelle. Als er sich um
seine Beute gebracht sah, ergriff er wütend einen großen Felsstein und schleuderte ihn gegen den Ritter. Dieser wich zur Seite und der Stein traf mit Donnergetöse die Mauer der Schenke. Noch
heutigem Tages ist der Stein dort zu sehen. Der Ritter Kuno kam rechtzeitig in seine Burg , um seiner Gemahlin beizustehen und den bösen Nachbarn zu bestrafen. Der Himmel schenkte dem
wiedervereinten glücklichen Paar reichen Kindersegen und ein langes Leben.
Das in Stein gehauene Standbild der Ritters Kuno von Falkenstein im Kirchenschiff der Kirche von Kirchzarten vom Jahr 1343 zeigt auf dem Wappenschild des Ritters den Falken und den Löwen
unter seine Füßen.
Aufgrund dieser Gegebenheiten wurde anno 1965 das Narrennest der "Burgknechte" gegründet. Im Laufe der Jahre entstanden daraus die "Burg Falkensteiner". Anno 1979 entschloß man sich, ein
ganz neues Häs zu entwerfen, zu dem man eine Maske tragen kann. Man besann sich auf eine alte Sage, die da erzählt wurde:
Der Höllenhund von Falkenstein
Nächtens, wenn die Zecher von den Stammtischen in Falkensteig nach Hause wankten, wurden sie auf dem Jägerpfad von einer dunklen Gestalt überrascht. Sie sah aus wie ein riesengroßer Hund
ganz in schwarz. Er erschreckte die Zecher, führte sie aber dann sicher nach Hause zu ihren Frauen. Aus dieser Sage entstand das Häs und die Maske der "Burg Falkensteiner Höllenhunde e,V," in
Falkensteig. In Anlehnung an die Vereinsgechichte wurde der Zusatz "Burg Falkensteiner" in den Vereinsnamen aufgenommen. Seit dem Gründungsjahr 1979 ist die Zunft selbständig. Bis 1979 war man
ein Narrennest der "Höllenzunft Kichzarten".